Wenn Glaube Grenzen überschreitet – Missionsformen und gesellschaftliche Spannungen
Ein Vortragsabend mit Prof. Dr. Johannes Reimer am 22. Mai 2025 in Gelsenkirchen
Der Verein Kerem Ke e. V. lädt herzlich zu einem öffentlichen Vortragsabend mit Prof. Dr. Johannes Reimer ein, einem international gefragten Theologen, Friedensforscher und Experten für interreligiösen Dialog.
🕕 Termin: Donnerstag, 22. Mai 2025, 18:00–20:00 Uhr
📍 Ort: Gemeindehaus, Flöz Sonnenschein 60, 45886 Gelsenkirchen
✉️ Anmeldung: info@keremke.de
📌 Eintritt frei
Über das Thema
Mission – also die bewusste Weitergabe religiöser Überzeugungen – ist ein zentrales Element in den monotheistischen Religionen. Für viele Glaubensgemeinschaften ist sie Ausdruck einer tiefen Verantwortung gegenüber Gott und dem Nächsten. Doch was geschieht, wenn das Bedürfnis, andere zum eigenen Glauben einzuladen, mit der Realität einer pluralen, multireligiösen Gesellschaft kollidiert?
Unter dem Titel:
„Wenn Glaube Grenzen überschreitet – Missionsformen und gesellschaftliche Spannungen“ beleuchtet der Vortrag die Spannungsfelder, die entstehen, wenn religiöse Überzeugungen öffentlich gemacht und vertreten werden.
Der Abend widmet sich folgenden Fragen:
- Welche Arten von Mission gibt es – und wo liegt die Grenze zwischen Einladung und Übergriff?
- Inwiefern kann Mission auch zur Quelle von gesellschaftlichem Unfrieden, Ausgrenzung oder religiösem Druck werden?
- Welche Verantwortung tragen religiöse Akteure im öffentlichen Raum?
- Wie kann es trotz theologischer Differenzen zu respektvollem Zusammenleben und gegenseitiger Wertschätzung kommen?
- Welche Rolle spielt Mission heute in einer säkularisierten Gesellschaft – und was können wir aus der Geschichte lernen?
Dabei geht es nicht um Pauschalurteile, sondern um differenzierte Reflexionen über die Verantwortung, die mit dem Verkünden einer Wahrheit einhergeht – ebenso wie um die Chancen, die sich in echter Begegnung eröffnen.
Zum Referenten
Prof. Dr. Johannes Reimer ist ein Brückenbauer zwischen Religionen, Kulturen und Weltanschauungen. Geboren in Sibirien in eine deutsche Minderheit hinein, erlebte er als junger Mann die Widersprüche zwischen atheistischem Staatsdruck und christlichem Glaubenszeugnis hautnah. Seine eigene Konversion führte ihn über Leid und Verfolgung zur theologischen Ausbildung in verschiedenen Ländern und schließlich zum weltweiten Engagement für Frieden, Bildung und Versöhnung.
Reimer lehrte Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Hochschule Ewersbach und ist heute außerordentlicher Professor an der Universität Südafrika. Darüber hinaus arbeitete er mit zahlreichen NGOs, kirchlichen Netzwerken und internationalen Organisationen zusammen, u. a. als Direktor der Abteilung für öffentliches Engagement bei der World Evangelical Alliance (WEA), für die er das Friedens- und Versöhnungsnetzwerkmitinitiierte.
Seine Arbeit führte ihn in Länder wie Ruanda, Sambia, Nepal, Kamerun, die Ukraine und viele mehr – stets mit dem Ziel, durch Dialog, Bildung und Versöhnung gesellschaftliche Wunden zu heilen. Er ist Autor zahlreicher Bücher über Mission, Frieden und Gesellschaft, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden.
Für wen ist der Vortrag interessant?
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit – ob Theologinnen, Studierende, Religionslehrkräfte, zivilgesellschaftlich Engagierte, Gläubige, Skeptikerinnen oder einfach Menschen, die sich für die Rolle von Religion in der heutigen Gesellschaft interessieren.
Besonders angesprochen sind auch Vertreter*innen verschiedener Glaubensrichtungen und Kulturen, die sich für interreligiösen Dialog, Toleranz und Verständigung einsetzen.
Ablauf des Abends:
- Begrüßung und Einführung
- Vortrag von Prof. Dr. Johannes Reimer
- Moderierte Fragerunde und Publikumsgespräch
- Abschluss mit Begegnung und Austausch